Der Nadelbaum, den wir alle am besten kennen, ist wahrscheinlich die Tanne, steht sie doch in der Weihnachtszeit in vielen Wohnzimmern, Geschäften und Firmen. Wir kennen ihre Nadeln, ihre Zapfen und ihren Geruch. Wie aber sieht es mit anderen Nadelbäumen aus? Kennst Du die charakteristischen Merkmale einer Kiefer? Und kannst Du sie von einer Tanne oder einer Fichte unterscheiden?
Kiefer an ihren Nadeln erkennen
Die Kiefer, umgangssprachlich auch Föhre genannt, erkennst Du ganz leicht an ihren Nadeln, denn diese unterscheiden sich deutlich von allen anderen Nadelbäumen: Die Nadeln der Kiefer wachsen nicht einzeln am Ast entlang, sondern in einer Scheide, die jeweils zwei bis fünf Nadeln umfasst. Statt einzelner Nadeln hat die Kiefer also immer gleich ein ganzes „Nadelbüschel“. Zusätzlich sind Kiefernnadeln deutlich länger als bei Tanne oder Fichte: Fichtennadeln sind 1-2 Zentimeter lang, Tannennadeln 1-3 Zentimeter und Kiefernnadeln 3-8 Zentimeter.
Kiefernnadeln sind extrem biegbar und flexibel. Hier kannst Du Dir eine gute Eselsbrücke bauen: Mit etwas Phantasie erinnern Kiefernnadeln an das Instrument eines Kieferorthopäden, zum Beispiel an eine Pinzette.
Auch am Geruch kannst Du Kiefernnadeln ganz leicht erkennen: Sie weisen den typischen aromatisch-ätherischen Geruch auf, der Kiefern so sehr auszeichnet.
Die Nadeln, die am meisten stechen, hat übrigens die Fichte, da ihre Nadeln vorne sehr spitz sind. Tannennadeln dagegen sind an ihrem Ende eher rundlich und stumpf. Auch hier gibt es eine gute Eselsbrücke: Die Fichte sticht, die Tanne nicht!
Interessant ist, dass die Nadeln je nach Baumart unterschiedlich lange an den Zweigen bleiben, bevor sie abfallen und sich erneuern: Bei der Kiefer bleiben die Nadeln 3-6 Jahre am Ast, bei der Fichte 6-8 Jahre und bei der Tanne 8-11 Jahre.
Kiefernzapfen erkennen
Während die Zapfen der Fichte am Ast hängen, stehen Tannenzapfen auf dem Ast. Auch Kiefernzapfen befinden sich hängend am Ast. Zumeist sind Kiefernzapfen kugelförmig oder rund und recht hart. Außerdem sind sie deutlich kleiner und wirken insgesamt stabiler als die Zapfen der anderen Nadelbäume. Jedoch gibt es auch Ausnahmen: So sehen die Zapfen der Westamerikanischen Weymouths-Kiefer den Fichtenzapfen sehr ähnlich.
Ähnlich wie bei Tannen und Fichten hängen bei den meisten Kiefern sowohl männliche als auch weibliche Zapfen am Baum. Bis die Samen im Kiefernzapfen reif sind, dauert es etwa zwei Jahre. Danach fallen die Zapfen als Ganzes vom Baum.
Übrigens blühen Kiefern erst nach 40 bis 50 Jahren zum ersten Mal!
Kiefern an ihrer Rinde erkennen
Die Rinde ist ein sehr markantes Merkmal der Kiefer, denn diese ist sehr schuppig, bzw. plattig und wird mit dem Alter immer dicker und rissiger. Die Rinde der Fichte dagegen ist sehr dünnschuppig, die der Tanne eher glatt und mit dem Alter immer rissiger. Tannenrinde ist weißlich grau, Fichtenrinde bräunlich rot und Kiefernrinde gelblich bis rötlich.
Aber auch an ihrer Krone kann man die drei Nadelbaumarten gut unterscheiden: Tanne und Fichte haben eine spitze Krone (deshalb eignen sich die beiden so gut als Weihnachtsbaum!), während die Kiefer sich durch eine rundliche, abgeflachte Krone auszeichnet.
Einheimische Kiefern bei uns sind übrigens die Bergkiefer (Latscheniefer), die österreichische Schwarzkiefer, die Waldkiefer (Föhre) und die Zirbelkiefer. Jedoch gibt es in Baumschulen auch viele andere, exotischere Kiefernarten als Setzlinge zu kaufen. Auch als Bonsais kann man Kiefern kaufen, wie beispielsweise die japanische Schwarzkiefer.
Kiefer am fertiggesägten Holz erkennen
An einem fertig aufgesägten Holzbrett sind Fichte und Tanne nicht zu unterscheiden – wohl aber das Holz der Kiefer. Es ist deutlich härter als Tannen- oder Fichtenholz, hat einen dunklen Kern und sehr häufig sichtbare „Astlöcher“.