In Österreich wurde die Zirbelkiefer im Jahr 2011 von verschiedenen Gremien, wie beispielsweise dem Lebensministerium und dem Kuratorium Wald, zum Baum des Jahres gewählt. Die Zirbe sollte damit als gefährdete Baumart wieder mehr ins Gedächtnis der Menschen gebracht werden.

Warum ist die Zirbelkiefer ein gefährdeter Baum?

Wie viele andere Baumarten auch wurde die Zirbe zugunsten von Weidehaltung in vielen Teilen der Alpen konsequent abgeholzt. Nur in entlegeneren Gebieten konnte sie sich weiterhin behaupten. Erst als man feststellte, dass Zirbenwälder hervorragenden Schutz gegen Hochwasser- und Lawinenkatastrophen bieten, kam es zu einem Umdenken. Jedoch ist sie nicht leicht nachzuforsten, da sie der am langsam wachsende Nadelbaum ist. Erst nach ca. 50 Jahren erreicht sie eine Höhe von rund zwei Metern! Bis sie 100 Jahre alt sind erreicht ihr Stamm kaum 20 cm Durchmesser. Erschwerend hinzu kommt, dass sie nur selten Samen bildet. Im Schnitt blüht eine Zirbelkiefer nämlich nur alle sechs bis zehn Jahre, bildet dementsprechend selten Samen aus und pflanzt sich dadurch nur sehr langsam fort.

Gefährdet ist die Baumart außerdem aus folgenden Gründen:

  • Verbiss durch Rehe, Gämsen und Hirsche: Dies trifft vor allem die noch zarten Jungpflanzen.
  • Anfälligkeit für Krankheiten, wie beispielsweise dem Weißen Schneeschimmel
  • Schädlingsbefall, zum Beispiel durch den Echten Kiefernrüssler oder dem Grauen Lärchenwickler
  • Klimawandel: Normalerweise wachsen Zirben in Höhenlagen, in denen keine andere Baumart überleben kann. Mit zunehmen wärmeren Temperaturen werden diese Gebiete jedoch auch von anderen Baumarten erobert, die dann die Zirbe wiederum verdrängen.

Der Imagewandel wirkt sich nun positiv aus

Ein kleiner Lichtblick ist, dass der momentane Hype um das Zirbenholz dem Baum nun zugutekommt. Während viele Jahre lang Zirbenholz als altbacken und kitschig betrachtet wurde, erfährt es derzeit – nicht zuletzt aufgrund der ihm nachgesagten Wirkung – ein Revival. Gezielte Schutzbestimmungen zeigen bereits Wirkung, der Rohstoff wird mehr wertgeschätzt, Abholzung wird entgegengewirkt und Aufforstung gefördert, damit sich die Zirbelkiefer im Alpenraum wieder ausbreiten kann.

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